Eigentlich waren wir gut auf eine frühe Abfahrt am Sonntag vorbereitet – dachten wir.
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Endlich in Schweden! Wir freuten uns schon auf das typische Frühstück mit gesalzener Butter, Filmjölk (einer Art nordischer Sauermilch, bloss dicker in der Konsistenz und – natürlich – viiel schmackhafter), fruchtiger Marmelade, Kalles Kaviar, Husmans Knäckebröd, Tunnbröd, Messmör und vielem mehr. Das klappte leider nicht. Es gab nichts von alledem. Aber wir sassen draussen in dem lauschigen und komplett zugewachsenen Innenhof, auf wackligen Bistro-Stühlen und liessen uns von sommermüden Insekten umschwirren und von der frühen Morgensonne aufwärmen. Kaffee und Tee gab es jedenfalls und natürlich auch essbares, also verhungern mussten wir nicht
Nach einem längeren Spaziergang durch das alte Ystad inklusive Glacé und vielen Fotos wagten wir uns an den Rest der Ferien. Kaum zehn Kilometer entlang der Küste gab es bereits den ersten Zwischenhalt. Weg mit Schuhen und Socken und rein in die Ostsee! Wenigstens bis knapp unterhalb der Knöchel – man spürte irgendwie den nahen Winter. Dann weiter entlang der Küste, gemächlich gegen Norden.
Bis Åhus, in Kristianstads Kommun. Hier hatte Erika für uns geplant, nach einer weiteren Sandwanderung am Strand in einer bequemen Liege rumzuhängen. Aber dort, wo Google’s Satellitenbilder noch mit einem kaum bebauten Strand gelockt hatte, standen nun ein halbes Dutzend dreigeschossiger Bunker, in denen tatsächlich noch einige wenige Eigentumswohnungen zu haben waren. Also landeten wir in einer der vielen, grosszügigen Wohnungen des Åhus Resort und fuhren zum Abschluss des Tages eine Runde vorbei an der Pizzeria Milano und unserem Lieblings-Supermarkt, einem ICA Kvantum. Dort fanden wir alles, um das nächste Zmorge perfekt werden zu lassen. Siehe oben Übrigens, schon gewusst? Hier in Åhus steht die weltweit einzige Produktionsstätte des Absolut Wodka!
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Hätten wir doch nur gestern getankt! Trotz früher Weckzeit und «nid lauere» kamen wir nur wenig vor 10 Uhr wieder auf die Bahn. Von dort ging’s weiter, knapp an Potsdam und Berlin vorbei, durch das Mecklenburger Grossseenland, via Rostock und Stralsund bis nach Sassnitz.
Dass wir die 400 km in 4 Stunden schafften, grenzt an ein Wunder. Das liegt nicht etwa am Fahrzeug, im Gegenteil, sondern an kilometerlangen Baustellen und einem, für einen Sonntagmorgen, sehr hohen Verkehrsaufkommen.
Das führte zu einem recht hektischen Fahrstil: vom 5 bis 200 km/h lag alles drin, und leider in sehr kurzen Abständen. Wie auch immer: das Reiseglück war uns hold und wir durften pünktlich um 14:10 einchecken.
Das motorische (oder notorische?) Kräftemessen ging gleich weiter: die Schnellfähre mit 2×2 riesigen Jetantrieben bugsierte uns in nur zweieinhalb Stunden rüber nach Schweden, in die Altstadt von Ystad, wo wir im kleinen, feinen und uralten Hotel Sekelgården unser Gepäck fallen liessen, um gleich anschliessend durch das schöne Städtchen zu flanieren und den langen Tag chinesisch zu beenden.
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Hotelaufenthalte haben häufig den Vorteil, dass das Frühstück «opulent» werden kann, wie’s so schön heisst.
Auch diesmal wurden wir nicht enttäuscht, was für uns Zmorgemenschen durchaus einen guten Start in den Tag bedeuten kann.
Dann, gegen 10 Uhr, bei schönstem Wetter und schon fast 17 Grad, ging’s los: via Bern, Basel, Karlsruhe, Heilbronn, Nürnberg und an Leipzig vorbei bis nach Linthe. Mit nur einem Tank- und zwei Toilettenstops. 913 Kilometer später, um 19:15, kamen wir in dem niedlichen Gasthaus mitten in der brandenburgischen Pampa an. Wir waren derart platt, dass wir die Tankerei im nahegelegenen Autohof kurzerhand auf den nächsten Tag verschoben. Nach einem trotzdem nicht allzu kurzen Restaurantbesuch konnten wir uns endlich dem Bett hingeben, nicht ohne vorher den Wecker auf «ziemlich früh» zu stellen…
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Die Packerei vom Freitag hatte auch mal sein Ende – und sogar ein erfolgreiches!
Das reichte uns wunderbar für die Fahrt nach Thun, weiter zum Hotel Krone – gleich am Rathausplatz und – wie wir dann auch gleich feststellen durften – aus unserem Zimmer auch mit Blick auf den Rathausplatz.
Diesem Blick frönten wir nur kurz. Schliesslich hatten wir noch mit Lisi und Dänu am Seaside in Spiez abgemacht. Also ab an den Bahnhof und weiter per Zug nach Spiez.
Wir waren so um die 19:30 dort. Kaum stolperten wir aus dem Zug, dröhnten uns die Bässe entgegen. Auf dem fast 25-minütigen Umweg bis zum Festivalgelände haben uns wummrige Reggae-Rhythmen begleitet bis und mit Eintritt nach dem erfolgreichen Ticketbezug.
Patent Ochsner war das Highlight des Abends. Dass das auch andere Festivalbesucher so sahen, zeigte sich am völkerungswanderungsmässigen Strömen der Menschen nach der Ankündigung der Berner Kultband. Ich war so ziemlich baff, was ich da zu hören kriegte: kaum mehr allzu vertraute Melodien wie WeNuss, Scharlachrot, Bäupmoss oder Elisabeth, sondern viel neuer Stoff. Von einer zehnköpfigen Band, halb so alt wie Büne und viel weiblicher
Nur noch ein «Absacker» auf dem Rathausplatz trennte uns schliesslich vor einer allzu kurzen Nacht, bevor es endlich nordwärts weitergehen konnte.
Die Gepäckberge wachsen; langsam, aber sicher…
Morgen geht es – mit einem Zwischenhalt am Seaside in Spiez – endlich los.